Ausgangssituation
Die Mitarbeiter beherrschen die eingesetzten Informationstechnologien (IT) nicht in der Tiefe, die nötig wäre, um die Erwartungen und Hoffnungen zu erfüllen, durch welche die Anschaffung begründet war. Die Investitionen in IT (Hardware und Software) führen nicht zu mehr Effizienz und mehr Qualität.
Die Aufgabenerfüllung im Alltag wird immer wieder durch Ausfälle, Datenverluste, Instabilitäten, oder willkürlich anmutende Restriktionen behindert. Die allgemeine Sicherheitslage (Betriebssicherheit, Datensicherheit und Datenschutz) ist unbefriedigend. Der IT-Service agiert tatsächlich oder gefühlt unzuverlässig.
Problem
Investitionen in IT, deren Potenziale nicht genutzt werden, sind Fehlinvestitionen. Fehler und Defekte etc. werden nicht in der jeweils angemessenen Geschwindigkeit bearbeitet. Die Qualität der Dienstleistungserbringung leidet unter den Reibungsverlusten und Ausfällen, was zu Stress und Unzufriedenheit führt. Es existiert eine allgemeine Resignation und daraus resultierende Veränderungsresistenz gegenüber notwendigen operativen oder strategischen Veränderungen innerhalb der IT-Landschaft.
Ursache
Anschaffungen werden grundsätzlich aus taktischen Motiven vorgenommen. Es wird wild eingekauft und installiert, ohne die Auswirkung auf das Gesamtsystem zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Nutzen-Kostenbetrachtung findet nicht statt.
Prozesse, IT und Nutzerkompetenzen sind nicht harmonisiert. Harmonisierung bedeutet idealtypisch, dass entweder die Software an Prozesse und Kompetenzen (Individuallösungen) oder die Prozesse und Kompetenzen an die IT (Standardsoftware) angepasst wird. Die Notwendigkeit dieser Anpassungen wird ignoriert oder die Anpassungen erfolgen nicht konsequent. IT, Prozesse und Kompetenzen sind Parallelwelten. Die Nutzer von Software sind nicht ausreichend geschult, es existiert keine Schulungsbedarfsanalyse.
Die Prozesse des Benutzerservices sind nicht präzise definiert, es findet keine Fallkategorisierung und -priorisierung statt, ein Umsetzungscontrolling fehlt.
Die Entscheidungsträger besitzen nicht das erforderliche Ursache-Wirkungs-Verständnis, um fundierte Entscheidungen zu treffen bzw. den Investitionsbedarf richtig einschätzen zu können. Zudem erliegen sie den plug-and-play-Versprechen der Hersteller und Dienstleister. Die implizite Verwirrungsstrategie der IT-Dienstleister (konsequentes Fachchinesisch, Weigerung zu Transparenz, Kommunikationsdefizite, Hybris und Ausnutzen des Abhängigkeitsverhältnisses) funktioniert.
Ziel
Die IT erhält aufgrund der goßen Bedeutung für Rentabilität und Qualität die strategische Betrachtung, die sie verdient. Der Grundsatz so einfach wie möglich, so komplex wie nötig ist oberste Maxime. Jeder Investitionsentscheidung geht eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Betrachtung voraus. (Rechtfertigt das Effizienzversprechen die eventuelle steigende Komplexität, Fehleranfälligkeit, erforderliche Wartungsintensität und notwendige Schulungsintensität?) Entscheidungen werden nur nach Einbindung bzw. Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten durchgeführt. Schnellschüsse und Alleingänge unterbleiben.
Die IT Strategie korrespondiert mit der Unternehmensstrategie. Es existiert eine strikte Trennung der IT Mandate Strategie und Controlling vom Mandat Umsetzung und Service. Es existiert ein präzises Pflichtenheft für operative IT Dienstleistung und eine präzise Festlegung von Umfang und Intensität des Service (Service Level Agreement).
Kernfragen
Wie ist der Einkaufsprozess gestaltet? Wie wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter die IT bedienen können? Welche Prozesse benötigen welchen Unterstützungsgrad durch IT? Wie entsteht der kurz-, mittel- und langfristige Investitionsplan? Wie wird sichergestellt, dass die IT Strategie die Unternehmensstrategie unterstützt? Wie funktioniert die Überwachung der Dienstleister? Welche Anforderungen haben Sie an Dienstleister? Welche Sicherheitsstufe wollen und müssen Sie erreichen? Wie werden Ausfälle, Störungen etc. frühzeitig erkannt?
Neue Werkzeuge
Benutzerhandbücher, Dokumentation, Service-Level-Agreement, Konzept Benutzerrechte, Desasterplan (Sicherungs- und Wiederherstellungskonzept), Monitoring
Kennzahlen
Differenzierte Kostenanalyse (Strategie, Hardware, Software, Lizenzen, Service, IT-Feuerwehr, Schulung), Kostenquote IT, Ausfallzeiten, Kompetenzindex, Schulungsbedarfanalyse, Index IT-Sicherheit, Index IT-Effizienz